Wohnstättennamen |
WN kennzeichnen Stellen, an denen Menschen wohnen (Aufderklamm), müssen prinzipiell aber von HKN getrennt werden, da WN den Sitz von Einheimischen kennzeichnen und nicht die Herkunft eines Menschen bezeichnen. WN treten als erstes beim Adel als repräsentativer Hinweis auf ihren Stammsitz auf. Danach haben sie sich, vor allem auf dem Lande, im 16. bis 19. Jahrhundert entwickelt. Die Bildung funktioniert wie bei den HKN, jedoch mit den Unterschieden, daß neben 'von' noch andere Postpositionen auftreten (Kunz bei der Linden, im Keller, vor dem Tor) und daß diese in der Regel erst später verschwinden, bzw. noch heute in Form von Zusammenrückung (Inderwisch, 'auf der Wiese', Vorndran, 'am Anfang des Dorfes') vorhanden sind. Bildungen mit -mann sind häufiger als bei Berufsbezeichnungen (Torbeck, der Bäcker am Tor). Es gibt so viele Möglichkeiten WN zu bilden, daß hier nur einige genannt werden, z.B. WN aus der Oberflächengestaltung des Landes (Berger, Eb[e]ner), Lichtverhältnisse (Sonnleit[n[er), Bodenbeschaffenheit (Sandmann, Kalkreuter), Baum- und Buschbestand (Horst 'Dickicht' Horst[er]mann), Baumarten (Birkmann, Buchmann), Zäunen (Zeuner, Langzeiner) usw, usw... |