Sequenz 5 

Die zweite Lautverschiebung  im Spiegel  der Familiennamen

 

 

Teil I:

Die Frage nach der Herkunft des Familiennamens und damit auch nach den eigenen Wurzeln hat sich wohl jeder schon einmal gestellt. Da Familiennamen relativ spät, etwa um 1600, verschriftlicht wurden, spiegeln gerade die Familiennamen die landesspezifischen Lautwandelprozesse wider, welche sich nach dem 6. Jahrhundert vollzogen haben. Aufgrund dieser auch geografisch bedingten Auseinanderentwicklung der Namenformen ist es dann möglich, die Wurzeln eines Menschen anhand seines Familiennamens zurückzuverfolgen und seine ungefähre Herkunft zu bestimmen.

Im folgenden soll die althochdeutsche (zweite) Lautverschiebung, die Tenuesverschiebung, demonstriert werden mit Hilfe von Namenformen, die sich nach dem 6. Jahrhundert auseinander entwickelt haben. Dies geschieht mit Hilfe einer kommentierten Kartenanimation, die sich an die Sequenzen 1-4 anschließt.

hier können Sie die Animation starten!

 

Teil II:

Herrn Prof. Dr. Konrad Kunze möchten wir an dieser Stelle herzlich danken für die Unterstützung durch das von ihm erstellte Kartenmaterial, das wir ergänzend in unsere Sequenz einbauen durften.

Deichmann

Kessler

Macker

Pfeiffer

Knoop

Bei der Erstellung seiner Karten bezog sich Herr Kunze auf die Ergebnisse einer computergestützten Auswertung von Telefonanschlüssen: Hierbei werden verschiedene Schreibweisen bestimmter Familiennamen aus Telefonbüchern der gesamten Bundesrepublik Deutschland registriert, bezüglich ihrer Verbreitung erfaßt und nach Postleitzahlbezirken sortiert. Die Ergebnisse werden anschließend so kartiert, daß das absolute Vorkommen und die relative Häufigkeit der Namen in den jeweiligen Postleitzahlbezirken verzeichnet ist.

Nähere Informationen zu diesem Verfahren können nachgelesen werden bei

Konrad Kunze: Familiennamen-Geographie und Sprachgeschichte – Beispiele aus dem Alemannischen. In: Bausteine zur Sprachgeschichte. Referate der 13. Arbeitstagung zur alemannischen Dialektologie in Augsburg (29.9.-3.10.1999). Hrsg. von Edith Funk, Werner König und Manfred Renn. Heidelberg 2000, S. 181-198.

© Theresia Biehl, Daniela Friedrichs, Wu Yan

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